Schon bevor Sie einen Schluck Wein trinken, kann Ihnen die Farbe des Weins in Ihrem Weinglas viel darüber verraten, was Sie gleich erleben werden. Daher sollten Sie bei jeder Weinverkostung den Wein in Ihrem Glas kurz visuell begutachten, und zwar bevor Sie ihn probieren. Vorzugsweise sollte diese Beobachtung von Farbe und Farbton in einer Umgebung mit natürlichem Licht stattfinden.
Der Schlüssel zu diesem Prozess ist, das Glas vor einen weißen (oder zumindest neutralen) Hintergrund zu halten, damit Sie den Farbton jeder Farbe leichter erkennen können. Halten Sie das Glas jedoch nicht direkt vor eine Lichtquelle (entweder eine Deckenbeleuchtung, wenn Sie drinnen sind, oder die Sonne, wenn Sie draußen sind), da es dadurch schwieriger wird, die wahre Farbe des Weins zu erkennen. Dies ist einer der Fehler, die Weinneulinge machen.
Die wahre Farbe des Weins entsteht durch den Kontakt mit den Traubenschalen, nachdem die Trauben entsaftet wurden. Je länger der Wein also mit diesen Schalen in Berührung kommt, desto mehr geben diese Schalen ihre Farbe an den Wein ab. Eine Möglichkeit, sich diese Traubenschalen vorzustellen, ist, dass sie ähnlich wie die Schale eines Apfels oder die Schale einer Zitrusfrucht (z.B. einer Orange oder Zitrone) eine überraschende Anzahl von eigenen Eigenschaften haben, die dazu beitragen, das zu definieren, was Sie gleich schmecken werden. Je mehr Sie über die verschiedenen Rebsorten lernen, desto mehr werden Sie ein intuitives Gefühl für die Art der Färbung entwickeln, die sie dem Wein verleihen.
Lassen Sie uns mit Weißwein beginnen:
Achten Sie zunächst auf den Gelbton. Ist das Gelb sehr hell und leuchtend, klar und deutlich, oder ist das Gelb tief und voll, fast strohfarben? Leichte und helle Weißweine, die Sie durchschauen können, hatten nur minimalen Kontakt mit den Traubenschalen und sind normalerweise knackig und erfrischend. Diese Weine sind in der Regel nicht in einem Eichenfass gereift.
Wenn der Wein dunkler und tiefer gelb ist, dann ist das in der Regel ein gutes Zeichen dafür, dass der Wein in einem Eichenfass gereift ist. Er schmeckt dann weicher und ist viel voller und reichhaltiger.
Schauen wir uns nun den Rotwein an:
Bei der Untersuchung eines Rotweins gelten die gleichen Schritte wie bei einem Weißwein. Beginnen Sie damit, den Farbton des Rotweins in Ihrem Glas zu betrachten. Wenn der Wein hellrot ist, sogar fast rosa, sollte er leicht und hell schmecken.
Wenn der Farbton des Rotweins dunkler und dunkler wird und sich den Farben von Kastanienbraun und Violett nähert, wird der Rotwein viel kräftiger und reicher. An diese Art von Rotwein denken Sie, wenn Sie an Rotwein und Steak denken, und je dunkler und tiefer die Farbe, desto länger sind sie in einem Eichenfass gereift.
Warum ist uns also die Farbe wichtig?
Zunächst sollten Sie sich daran erinnern, dass die Farbe eines Weins durch den Kontakt mit den Traubenschalen entsteht, nachdem die Trauben gepresst worden sind. Je länger der Wein mit diesen Schalen in Berührung kommt, desto mehr geben diese Schalen ihre Farbe an den Wein ab. Nur am Rande: Wenn Sie die Trauben enthäuten und entsaften würden, ohne dass sie mit den Schalen in Berührung kämen, hätte der Wein überhaupt keine Farbe! Denn die Traubenschalen haben viele eigene Eigenschaften, so wie die Schale einer Orange einen reineren Orangengeschmack hat oder die Schale eines Apfels mehr Ballaststoffe als das Fleisch enthält. Je länger die Schale einer Traube mit dem Wein in Berührung kommt, desto mehr ihrer eigenen Eigenschaften bringt sie mit. Darüber hinaus kann Eiche auch dazu beitragen, dass Farben heller oder dunkler werden. Das Verständnis der Farbe, insbesondere bei Weißweinen, kann Menschen, die keine eichenhaltigen Weißweine mögen, helfen, diese zu vermeiden.